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Biography Text

Martin Schiffel


Biography:
  • 1966
    born in Berlin

  • 1986-91
    studied mechanical engineering at the TU-Dresden

  • 1987-89
    contact to Kunsthochschule Dresden

  • 1991-94
    worked as mechanical engineer

  • 1994-99
    Hochschule der Künste Berlin
    masterstudent Prof. Wolfgang Petrick

  • 1999
    Prize for fine arts Gasag

  • lives and works in Berlin

Text:
  • Träumer im ZerrspiegelMartin Schiffels Bilder zeigen eine vielschichtige und sorgfältig komponierte Bildwelt von hoher erzählerischer Dichte und Originalität. Die Atmosphäre der dargestellten Szenen erinnert an die Struktur von Träumen. Jedes Detail scheint mit Bedeutung aufgeladen zu sein, nichts wirkt zufällig und niemand unbeteiligt. Das wiederholte Auftauchen be-stimmter Figuren und Motive verknüpft die Einzelbilder zu einem rätselhaften Geschehen.Anders als der Surrealismus, der sich in der Darstellung visionärer Traumwelten am Ideal einer autonomen Tradition der Malerei orientierte, arbeitet Schiffel bewusst mit der Sprache des Mediums Film, die den heutigen Sehgewohn-heiten eher entgegenkommt: Das Querformat entspricht dem Kinobild, die Perspektive dem Blick der Kamera und die Szenerie einem Kulissenaufbau. Die Nähe zum Film verleitet dazu, die Szenen in Bewegung zu setzen und durch eigene Vermutungen über ihren Hergang zu ergänzen. Die Vertrautheit des Betrachters mit dieser Ästhetik bietet ein reiches assoziatives Potential, sodass er sich unmittelbar in den skurrilen Kosmos der Bilder hineinversetzt findet.Gleichzeitig ist jedes Einzelbild als durchgestaltetes Gefüge für sich rezipierbar. Kompositorische Beziehungen zwischen einzelnen Elementen fordern eine Deutung inhaltlicher Zusammenhänge heraus, ohne eine Auflösung greifbar werden zu lassen. Eine zentrale Rolle spielt dabei häufig ein Alter Ego des Malers. In seinen verschiedenen, oft gleich-zeitig auftauchenden Varianten changiert es zwischen Selbstrepräsentanz, Handlungsträger und Identifikations-figur, die den Betrachter ins Bild führt. Der Rummelplatz mit seinen Karussells, Schaustellern und Spiegelkabinetten als Metapher für eine kulissenhafte Welt voller Sehnsüchte und Verheissungen ist der thematische Bezugspunkt der Bilder. Er wird zum Schauplatz für Momentaufnahmen aus einer imaginären Wirklichkeit, deren Bedeutung und Realität unsicher ist. Sebastian Quedenbaum 1999

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